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Alpha Frauen und die Gleichstellung

von 15. April 2010 3 Kommentare

(Anm. ein Blogpost vom Jahr 2007 von meinem frĂŒheren privaten Blog, aber noch immer aktuell)

Spiegel (Heft 24/2007) behauptet, dass junge Frauen in vielen Bereichen junge MĂ€nner schon ĂŒberholt haben.

Heute bei einer Podiumsdiskussion war das Thema: wieviele Frauen sind im web prÀsent und wieviele nutzen social software und social media? Allein wenn wir nur dieses Thema nehmen, es kann sein, dass bei den unter 20 jÀhrigen mehr Frauen im Web prÀsent sind, aber die Meinungsmacher sind nach wie vor die MÀnner. Sie entwickeln die Tools, sie spielen mit Technologien, sie basteln und erneuern und geben vor, was wichtig ist.

Von diesem Thema kamen wir darĂŒber zu sprechen, wenn in einer Familie mehrere Menschen leben und nur ein Computer vorhanden ist, wie wird die Nutzung geregelt. Wer gibt nach, wer erhebt Anspruch? Wir sind hier privilegiert, wir haben uns die Freiheit geschaffen, dabei zu sein, wann immer wir wollen. Wir können noch weitergehen, wenn eine Familie sich ein Zweitauto leisten kann (oder muss), wer fahrt mit dem kleinen Auto? Sind es nicht meistens die Frauen, obwohl sie die Kinder herumfĂŒhren, den Haushalt machen, Einkauf erledigen, die mit dem kleinen Auto fahren (ein schlechtes Beispiel ich weiss)

Aber solange hier keine Gleichverteilung herrscht, solange Frauen fĂŒr die gleiche Arbeit nicht gleich bezahlt werden, solange bei der Einstellung, die Frau als potenzielle „Mutter“ gesehen wird, kann ich nicht von Alphafrauen sprechen.

Teaser photo courtesy Flickr – intermayer

3 Kommentare »

  • Manu sagt:

    hmm, warum schließt die noch nicht auf allen Bereichen vorhandene Chancengleichheit der Frauen die Existenz von Alphafrauen aus? Es geht ja nur um bestimmte Leitfiguren, die m.E. durchaus vorhanden sind.
    Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema Frauen im Internet und darĂŒber, ob es nötig/wĂŒnschenswert/realistisch ist, dass es in jedem Lebensbereich ausgeglichene GeschlechterverhĂ€ltnisse gibt, gibt es hier: http://antjeschrupp.com/2010/04/13/ich-bin-dann-mal-woanders/

  • Meral sagt:

    @Manu, der letzte Satz bezieht sich eher auf den Spiegel Artikel,der Titel war „Wie eine neue Generation von Frauen MĂ€nner ĂŒberholt“, es kann sein, dass manche Frauen sich gut positionieren und schnell viel erreichen, aber was bedeutet das fĂŒr Frauen allgemein. Mit Gleichstellung meine ich nicht den Anteil der Frauen und MĂ€nner, sondern gleicher Lohn fĂŒr gleiche Arbeit, gleiche Chancen fĂŒr gleiche Qualifikation.

  • Andreas sagt:

    @“Sie entwickeln die Tools, sie spielen mit Technologien, sie basteln und erneuern und geben vor, was wichtig ist“

    Diejenigen die sich interessieren, geben die Themen vor, das gilt fĂŒr Frauen und MĂ€nner gleichermaßen. Was viele Frauen imho nicht zugeben möchten: Die meisten Frauen haben kein Interesse an Programmierung und Informatik. Und ohne Interesse an diesen grundlegenden, fĂŒr die IT so wichtigen FĂ€higkeiten, kann man auch keine Tools basteln.

    Vielleicht wird es Zeit, die unterschiedlichen Interessen von Frauen und MÀnner anzuerkennen und aufzuhören, dem einen oder anderen Geschlecht eine Rolle zuschanzen zu wollen, die weder anthropologisch noch genetisch vorbestimmt ist.

    Das Frauen fĂŒr dieselbe Arbeit weniger Geld bekommen als MĂ€nner ist ungerecht und hat imho auch nichts mit dem setzen von Trends zu tun. Hier sind diejenigen gefragt, die einstellen und diejenigen, die sich mit weniger zufrieden geben.

    FG, Andreas