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Gastbeitrag: iPHONE 3Gs Kamera Test

Als Gast-blogÂŽer auf Digitalks möchte ich mich dem neuen iPHONE von Apple widmen. Insbesondere der neuen 3 Megapixel Kamera die alle Geeks sehnsĂŒchtigt erwartet haben.

Bedienung

Wirklich genial an der Kamera ist das neue Bedienkonzept: Man setzt den Fokus-Punkt durch einfaches Tippen auf einen Bereich am Display in der Bildvoranzeige. Dabei merkt man schon, dass die OberflÀchenbeschaffenheit des iPHONEs nun deutlich besser auf Benutzereingaben reagiert.

Mit dem Fokuspunkt hat man auch Einfluss auf die Belichtung. Setzt man diesen auf einen dunklen Bildbereich wird das gesamte Bild aufgehellt und entgegengesetzt bei der Auswahl eines hellen Bildbereiches – da wird das Foto leicht unterbelichtet/abgedunkelt.

Ich behaupte mal, so einfach und intuitiv war fotografieren noch nie. Was ich mir fĂŒr eine bessere Bedienung noch wĂŒnschen wĂŒrde wĂ€re ein Auslöseknopf am GehĂ€use, anstatt des Tippens auf das Displays; wobei das Auslösen in manchen Positionen aber erschwert wĂ€re. DafĂŒr wĂŒrde die Verwacklungsgefahr deutlich sinken.

Ein weiterer Pluspunkt des neuen 3G wird schnell beim durchblÀttern der Fotos bemerkbar. Alles geht viel schneller als beim VorgÀnger. Whau !!!!

Der Name 3Gs steht fĂŒr Speed und dies spĂŒrt man bei allen Anwendungen augenblicklich.

Die BildqualitÀt

BildschÀrfe

Wenn man die SchĂ€rfe von Fotos betrachtet muss man mehrere Punkte berĂŒcksichtigen.

  1. Gesamtkontrast des Bildes
  2. Kontrast bei Details und großen FlĂ€chen
  3. Auch das Bildrauschen hat einen detailvernichtenden Einfluss auf die SchÀrfe von Bildern

Sehen wir uns die SchÀrfe mal im Detail an:

BlÀtter im Detail

Hier ist sehr gut zu erkennen, dass feine Details nicht besonders kontrastreich dargestellt werden. Vorallem die BlĂ€tterkanten haben eine sehr soften KantenĂŒbergang –  was zu einem eher schwammigen Eindruck fĂŒhrt. Das Bildrauschen hat bei niedrigster ISO Empfindlichkeit ebenfalls schon einen deutlichen Einfluss auf die DetailschĂ€rfe.

Blick aus dem Cafe am Urban Loriz Platz in Wien

GrĂ¶ĂŸere Kanten wie hier beim TĂŒrrahmen zu sehen (oberes Bild) werden vergleichsweise kontrastreich wiedergegeben. Das fĂŒhrt mich zu der Annahme, das Apple grĂ¶ĂŸere FlĂ€chen stark nachschĂ€rft um den GesamtschĂ€rfeeindruck zu steigern. Feine Details werden dagegen verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig wenig (oder gar nicht) geschĂ€rft, da sich damit das Rauschen noch weiter verstĂ€rken wĂŒrde.

Zusammenfassend wĂŒrde ich die Bilder als sehr soft bezeichnen.

Rauschen

Wie schon bei der SchĂ€rfebetrachtung der iPHONE 3Gs Fotos festgestellt spielt das Rauschen eine große Bedeutung. In dieser Disziplin punktet das iPHONE gar nicht bei mir. Rauschen ist bereits bei der niedrigsten ISO Empfindlichkeit (kleinestr gemessener Wert = 70) sehr deutlich zu sehen und nimmt bei höheren ISO Stufen (grĂ¶ĂŸer gemessener Wert = 143) noch deutlicher zu.

Allgemeinser Hinweis: Alle Bilder wurden vom iPHONE mit einer gleichbleibenden Blende von 2.8 aufgenommen. Die Belichtung wird somit von der Verschlusszeit und vom ISO Wert bestimmt.

Gegenlichtsituation Bildrauschen bei Tageslicht Details bei feinen Strukturen

Beim ersten Bild (oben) in der Gegenlichtsituation sieht man in den Gesichtern der beiden MĂ€nner bereits ein deutliches Rauschmuster. Die Gegenlichtsituation senkt den Kontrast deutlich ab und gepaart mit dem Rauschen sind praktisch keine Details mehr erkennbar.

Der Himmel im zweiten Bild ist fĂŒr mein Empfinden viel zu viel verrauscht. Bei Sonnenlicht sollten Fotos eigentlich am Besten aussehen, hier sind die Details aber ebenfalls sehr ausgewaschen.

Das dritte Bild zeigt ein sehr feines Muster, das durch das Rauschen aber sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei diesem Foto erkennt man ebenfalls sehr gut, dass das Farbrauschen sehr ausgeprÀgt ist und dem Muster seine Kontur raubt.

AuffĂ€llig ist, dass das Bildrauschen mit der Temperatur des iPHONEÂŽs stark zunimmt. Dieses kleine Ding kann unangenehm heiß werden. Vorallem dann wenn man es am Ohr zum telefonieren hat – und je wĂ€rmer es wird desto mehr tritt das Farbrauschen hervor.

Einmal mussten wir das iPHONE auch neustarten, um die Kamera wieder benutzen zu können, denn das Programm fĂŒr die Kamera öffnete seine grafischen Objektiv-Lamellen nicht mehr.

Dynamikumfang

Indoor vs. Outdoor Blick von oben auf den Urban Loriz Platz

Hier erstaunt mich das iPHONE. Die Darstellung von extrem hellen und dunklen Bildbereichen meistert das Ding erstaunlich gut, manche Kompaktkameras sind hier um nichts besser als das iPHONE. Befriedigend ist die Leistung aber trotzdem nicht.

Farbwiedergabe

Die SĂ€ttigung der Farben ist erstaunlich gering fĂŒr eine Konsumer-Kamera. Dies dĂŒrfte aber auch wieder auf das Eigenrauschen der Kamera zurĂŒck zu fĂŒhren sein. WĂŒrde Apple hier die SĂ€ttigung erhöhen wĂŒrde das Farb-Rauschen ebenfalls deutlicher hervortreten.

Ich persönlich bevorzuge Fotos die nicht in der Kamera ĂŒbersĂ€ttigt werden. Hier trifft das iPHONE notgedrungen meinen Geschmack.  😉

Zusammenfassung

Die Bedienung des iPHONEÂŽs ist genial – echt super. Es macht Spaß damit zu fotografieren. Die BildqualitĂ€t ist aber alles andere als gut, und ich hĂ€tte mir hier eigentlich mehr Innovation gewĂŒnscht. Solange Apple bei diesem MINI-Sensor bleibt wird sich die QualitĂ€t wohl kaum bessern. FĂŒr mich als leidenschaftlicher Fotograf bleibt die Kamera noch immer der grĂ¶ĂŸte Minuspunkt am iPHONE.  Das wird den Ansturm auf das nĂŒtzliche Ding aber kaum schmĂ€lern. Durch das neue Betriebssystem wird man im ITUNES APP Store bald unglaublich geniale Tools finden, die die Kamera zu einem Alleskönner machen werden, und somit mehr Features bieten wird als die teuersten Profi Modelle am Markt. Viele Kamerahersteller werden ihr Ohren spitzen um sich selbst an dem Ideenpool zu bereichern.

Einige BUGS muss Apple aber noch ausbessern damit das NEUE iPHONE wirklich benutzbar wird.

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