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Arbeitsfaehigkeit 2010: Flexibilitaet der „ArbeitnehmerInnen“

von 13. MĂ€rz 2008 Kein Kommentar

Von „ArbeitnehmerInnen“ wird FlexibilitĂ€t, MobilitĂ€t und VerĂ€nderungsfĂ€higkeit gefordert. Wie sieht es mit der FlexibilitĂ€t der Unternehmen aus? Lassen Unternehmen „Freiheiten“ ihrer MitarbeiterInnen zu. Können MitarbeiterInnen sich flexibel von einer Position zu einer anderen bewegen? Werden sie unterstĂŒtzt und gefördert?

Die FlexibilitĂ€t darf nicht erst gefordert werden, wenn der/die Mitarbeiter/in nicht mehr fĂŒr eine Aufgabe gebraucht wird. Sondern FlexibilitĂ€t muß durchgehend gefordert und gefördert werden. Job rotation / learning by doing / Umschulungen dĂŒrfen nicht am Ende eines Karriereweges als letzte Maßnahme ergriffen werden, sondern sollten gleich von Anfang an möglich sein.

MitarbeiterInnen einzustellen und 30 Jahre nur fĂŒr ein und dieselbe Aufgabe einzusetzen und dann zu sagen „Danke, das war’s, Sie sind nicht imstande eine andere Aufgabe auszufĂŒhren“, das ist nicht ziel fĂŒhrend. Können wir den Begriff „ArbeitnehmerIn“ umwandeln in „UnternehmerIn“? Sind die Unternehmen bereit, das unternehmerische Denken und Handeln von „ArbeitnehmerInnen“ in Unternehmen zu erlauben und davon Gebrauch zu machen? Die MitarbeiterInnen nicht nur als AusfĂŒhrende zu sehen, sondern als Entscheider, als Kreativer und als Gestalter zu unterstĂŒtzen und Ihnen den Raum zur Entfaltung zu geben. Sind die MitarbeiterInnen imstande, diese Verantwortung zu ĂŒbernehmen und mitzutragen?

Mit dem demografischen Wandel sind wir, die Generation zwischen Babyboomers und Millenials, damit konfrontiert, noch lĂ€ngere Zeit in der Arbeitswelt aktiv zu sein. Bei der Enquete ArbeitsfĂ€higkeit 2010 war die Aussage von Juhani Ilmarinen vom Finnischen Institut fĂŒr Arbeitsgesundheit, „nur 1% der EuropĂ€erInnen denken, dass ihre Arbeit ihre Gesundheit fördert.“ D.h. die Beziehung zwischen Arbeit und Mensch wird immer schlechter, und die ArbeitsfĂ€higkeit sinkt. Die ArbeitsfĂ€higkeit bestimmt, ob wir eine Arbeit haben und in der auch bleiben können.

Wie organisiert man Arbeit, manche haben sehr viel Arbeit, gehen schon unter. Andere haben keine Arbeit und haben auch keine Aussicht auf eine. Wie bleibt man arbeitsfĂ€hig? Die richtigen Werkzeuge kennen, sich nicht von den neuen Entwicklungen abschotten, lebensbegleitendes Lernen waren die Antworten darauf. Wie Rudolf Karazman eingeworfen hat, „wir haben ein Leben und mehrere IdentitĂ€ten, diese IdentitĂ€ten laufen parallel und greifen ineinander.“

FĂŒr mich sieht es so aus, mein Leben besteht aus Arbeit, Familie und Menschsein. Nur wenn diese drei Teile in meinem Leben ausreichend Platz finden, kann ich ein erfĂŒlltes Leben haben. Die Arbeit darf die anderen zwei Bereiche nicht vereinnahmen. Auf der anderen Seite darf die Arbeit nicht vom restlichen Leben getrennt gesehen werden. Mein Leben fĂ€ngt nicht erst an, wenn ich nicht mehr „arbeite“. Genau diesen Umdenkprozess haben wir vor uns, und wir sind die Generation, die hier bei der Gestaltung aktiv werden kann. Gerade KarriereverlĂ€ufe werden immer seltener, Ausstieg, Umstieg, Bildungskarenz, Elternkarenz, Sabbathical… Von VerĂ€nderungen Kraft schöpfen und Neues anfangen ist möglich. Sind die Unternehmen bereit?

Links:

ÖPWZ Enquete ArbeitsfĂ€higkeit 2010
Arbeitsweisen der Zukunft
Publikation des ZSI „Active Ageing und TEPs – Regionale Handlungsoptionen in Österreich
Studie von Franz KĂŒhmayer zum Thema „Zukunft der Arbeit“ im Auftrag von Microsoft Österreich
Pilotprojekt von ZSI „mature@eu Supporting Employers in Recruiting and Selecting Mature Aged Persons

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